Lungenautomaten
Luft unter DruckEinführung
Damit der Taucher möglichst viel Atemluft mitnehmen kann, wird diese komprimiert und in druckstabile Behälter gefüllt. Üblicherweise mit einem Druck von 200 bar. Das bedeutet, dass eine 10-Liter Flasche in Wirklichkeit 2.000 Liter Atemluft beinhaltet. Einfach einen Schlauch an die Flasche machen und daraus atmen, das geht natürlich nicht. Vielmehr muss der Druck der Atemluft immer so angepasst werden, dass er genau dem Druck auf der jeweiligen Tauchtiefe entspricht. In 10 Meter Tiefe entspricht der Wasserdruck ungefähr 2 bar. Der Lungenautomat führt diese Anpasssung durch. Früher einstufig, jetzt zweistufig.
Zweistufig bedeutet, dass die erste Stufe, die direkt am Auslassventil der Druckluftflasche befestigt wird, den Flaschendruck bereits auf einen Mitteldruck von ca. 4 bis 12 bar über dem jeweiligen Umgebungsdruck reduziert.
Erst die zweite Stufe senkt den Druck dann exakt auf den Umgebungsdruck ab.
Die ersten, um ca. 1942 entwickelten Atemregler waren Zweischlauchautomaten, die über eine einstufige Druckminderung verfügten. Das heißt aber nicht, dass Zweischlauchautomaten generell über eine einstufige Druckminderung verfügen. Heutige Zweischlauchautomaten haben nämlich auch das Prinzip der zweistufigen Druckminderung.
Baramat 2000
Der Baramat 2000 war einer der in Deutschland am meisten betauchten Lungenautomaten der 60er Jahre. Er wurde durch die Firma Baracuda in Buchholz bei Hamburg hergestellt und europaweit vertrieben.
Der Baramat 2000 ist ein zweistufiger Einschlauchautomat mit fest eingestelltem Mitteldruck.
Heutigen Maßstäben entspricht er wegen des hohen Ein-, und Ausatemwiderstandes und der hohen Vereisungsgefahr natürlich nicht mehr. In den 60er Jahren war dieser Automat allerdings der Trendsetter und vom Preis-Leistungsverhältnis her unschlagbar.
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Ausstellung Nummer
Cyclon 300
Der von der schwedischen Firma Poseidon in den 70er Jahren hergestellte zweistufige Einschlauchautomat stellte von Stabilität,Verarbeitungsqualität und Luftlieferleistung ein Spitzenprodukt zu seiner Zeit dar.
Der Cyclon 300 war gut wartbar, hatte einstellbaren Mitteldruck und als Zusatzausstattung eine Eisschutzkappe.
Der Cyclon 300 war ein in Tauchvereinen und Tauchbasen häufig eingesetzter Lungenautomat, der als Zweitautomat auch heute noch Verwendung findet. Er wurde erst in den 90er Jahren durch den Cyclon 5000 abgelöst.
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Ausstellung Nummer
MEDI Zweischlauchautomat
Der Medi Zweischlauchlungenautomat wurde bis zur Wende in der ehemaligen DDR produziert und war der Standardautomat für die Nationale Volksarmee (NVA).
Für „normale“ Taucher war er wegen der Fluchtgefahr nicht käuflich.
Er wurde jedoch auch in Betriebssportgruppen, quasi unter Aufsicht, häufig betaucht.
Heute teilt dieser Automat das Schicksal mit dem Trabbi, er wird weder gebaut noch betaucht.
Der Medi ist ein zweistufiger Zweischlauchautomat, der, wie alle Zweischlauchautomaten, hohe Atemwiderstände hat. Die Vereisungsgefahr ist relativ gering.
Zweischlauchautomaten werden auch heute noch gerne von Unterwasserfotographen benutzt, da die Luftblasen der Ausatemluft am Gehäuse auf dem Rücken austreten und damit weniger stören als wenn diese (wie bei den Einschlauchautomaten) vor dem Gesicht und damit rund um die Kamera aufperlen.
Ausstellung Nummer